Spiel nicht mit den Schmuddelkindern..

(Ich bilde mir nicht ein, das meine Gedanken und Texte fehlerfrei sind oder universitären Ansprüchen, Standards genügen. Im Gegenteil. Trotzdem möchte ich mich hier – in (m)einem (?) kleinen Freespace – ausdrücken…)

Wem gehören eigentlich welche Kinder, welche Bildung, welche Wohnräume, Freiräume…  und die Zukunft… ? Wem gehört(e) mein Körper? Einmal war ich schwanger, leider habe ich das Kind „verloren“. Es war eine Katastrophe. Bis heute noch leide ich darunter. 

Aber wieso sollen (fremde) Kinder (m)eine Zukunft sichern? Da sagen manche, „die Gesellschaft“ oder der Staat soll sich gefälligst kümmern, wir zahlen ja bereits unglaublich hohe Abgaben und Steuern – und ich, ich, ich .. zahle doch schon sooo lange besonders viele Steuern, gerade weil ich FreiberuflerIn… GeringverdienenerIn … oder Single.. oder Frau … oder Alleinerzieherin … oder …oder … oder ..  (es gibt viele Gründe, sich schlechter gestellt zu empfinden) .. bin. Gerechtigkeit, Solidarität und vor allem Generationengerechtigkeit ist eine schwierige Sache – frage mich schon lange, wieso die Stellschrauben unseres Sozialsystems nicht klar auf Konsum- und Luxussteuer abzielen. Es ergäbe in meinen Augen ein anderes, gerechteres Einnahmepotential – aber auch die Ausgaben und Subventionen genauer anzuschauen wäre wohl sehr interessant. Menschen in „Helferberufen“ so wie ich – nein, daß sind nicht nur ungelernte Sklavenjobs, sondern viele wichtige, systemrelevante Dienstleistungsberufe, besonders auch im Gesundheitswesen –  VERDIENEN in meinen Augen mehr Wertschätzung und angemessenes Geld. Ein kleines bisschen wurde daran in den letzten Jahren gedreht (Mindestlohn). Leider auch völlig absurd: Das zu geringe Abstandsgebot von Bürgergeld (ein neuer Name ohne echte Innovation) zu Leistungsträgern der Gesellschaft und Studiengänge für ehemals Handwerk. Oder Studiengänge, die kaum „reale“ Relevanz dh. positive Wirkung auf eine Gemeinschaft haben. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen wäre schnell klar, was systemrelevante Arbeit wirklich bedeutet. Statt (auch unbezahltes) Caring, oder Fleiss und Lebensleistung, oder hart erarbeitete bisschen Freiheit (zB. kleines selbst erarbeitetes Eigentum) oder ungeliebte, aber wichtige Tätigkeiten f(oft durch Frauen) für die Gesellschaft im Alter durch früheres Krankwerden, Verarmen im Alter, gefühlt zu bestrafen, könnte an der Stelle ganz anders und neu angesetzt werden. Aber an echte Reformen möchte wohl niemand ran… das bedingungslose Grundeinkommen – global ! vor Ort, regional organisiert, wäre vielleicht eine Lösung. Jede Gemeinschaft und jeder Staat selbst könnte darüber entscheiden, ob und wie es sinnvoll umgesetzt würde – oder inwieweit was gefördert und unterstützt, von der Allgemeinheit finanziert wird – Voraussetzung wäre, die damit Betrauten komplett ehrenamtlich und rotierend einzusetzen – Korruption und falsche Subvention und andere Übel abzuschaffen. Wie es Menschen umsetzen könnten, ist kulturell wohl unterschiedlich und dürfte keinesfalls „gleichgemachend“ übergestülpt werden.. die Deutschen könnten einen guten Beitrag – allerdings ohne die üblen und abstoßenden – moralischen – Übertreibungen, die sie überall unbeliebt machen – leisten mit ihrer Erfahrung aus DDR/BRD, Planwirtschaft und sozialer Marktwirtschaft. 

Es geht ja iwie um (globale) Transformation, um Möglichkeiten für die Menschen der Zukunft, um Freiwilligkeit in Verantwortung, auch Rausfinden aus dem menschlichen Größenwahn. Meist wird ja anderen übles, und Unbeschäftigten oder Unterbeschäftigten Faulheit unterstellt. Man selbst wähnt sich als etwas Besseres. Besonders in D-Land und in meiner Familie spielte Fleiss eine große Rolle. Aber es gab auch Krankheiten, Scheitern, Schamgefühle. Weil es einer vielleicht nicht ganz so weit gebracht hat, wie erhofft. Weil Eltern enttäuscht sind. Oder weil den gewünschten, erwarteten Vorstellungen der anderen einfach nicht entsprochen wird. 

Unfreiwillige Kinderlosigkeit oder auch der bewusste Verzicht einer Frau – mein Körper gehört mir – werden von Männern oft nicht nachgefühlt. Wie soll ER es auch fühlen, wenn in einem anderen Körper lebend. Die Gründe und Gefühle und Geschichten dazu sind vielfältig. Wer will über die Frau urteilen, außer die Frau selbst? 

Der Glaube, wir bräuchten (völlig unkontrollierte) Zuwanderung bezieht sich auf die Idee, daß ein Sozialstaat viele viele EinzahlerInnen, LohnarbeiterInnen und Zwangsabgaben benötigt. Seltsamerweise gibt es parallel dazu völlig abgekoppelt privilegierte Berufe und Branchen, die nicht einzahlen. Ursprünglich ging es um eine Notversorgung, Krankheit, Rente, Unfall der kleinen Leute … und heute? Denke das Ankoppeln an sozialversicherungspflichtige Arbeit, angestellte Arbeit, ist längst überholt. Auch ist die Arbeit an sich aber auch eine gute Lebensqualität in den Städten und Kleinstädten inzwischen sehr gefährdet. Eine Verengung und Verwahrlosung des Lebensraumes, Konkurrenz unter den „Billiglöhnern“ auch Wohnungsnot und Unverständnis untereinander erschaffen zunehmende Gewaltbereitschaft und Abwehrverhalten – das hat in meinen Augen unbedingt damit zu tun. Nehmen das hauptsächlich Menschen wahr, die nicht in gentrifizierten Blasen und in großen geräumigen Wohneinheiten mit Kitas weit ab vom Schmuddelbezirken leben? Spiel nicht mit den Schmuddelkindern… geh doch in die Oberstadt. So schon vor vielen Jahren die Zweiteilung, zwischen ärmer und reicher. Der gemeinsame Grund, füreinander und fürsorglich mitempfindend zu sein, ist manchmal möglicherweise überstrapaziert –  aber ich sehe auch viele selbstverliebte, ignorante Menschen, die erfolgreich wegschauen und ihren kleinen Vorteil im Auge behalten und daher nicht wirklich etwas an der Situation ändern. 

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