Das Gefühl, anders zu sein, kennen viele. Borderline (eine Wischiwaschi-Diagnose;) wohl auch, für geschockte Mitleser/innen aus meinem beruflichen Umfeld: Es gibt verschiedene Ausprägungen, aber auch wenn ich mir die Arme kaputt ritzen würde, würde ich es hier schreiben. Nur vielleicht nicht für dich. Anderswo sind oder waren – Universum und Buddha sei Dank – Menschen, die mir näher stehen als die Berufsmenschen der letzten 20 Jahre und mehr.
Die Ängste und Depression, das Anderssein schon als Kind und und in der Jugend (Suizidgedanken mit 15, später nach „großer Liebe“ mal ein Selbstmordversuch) ist keine besondere Auszeichnung. Was mir dabei aber auffällt, ist, daß ich früher extrem schambesetzt war, es kostete mich enorme Kraft mein nach außen hin normapathisches Leben aufrecht zu halten, mich zu schützen vor Menschen, die es nicht hatten oder nicht kannten. Dazu wurde auch die Familie nach Außen hin beschützt, welche anders war als andere.
Heute ist das allgemeine MINDSET offener, „toleranter“ das liegt wohl unbedingt auch an einer Art von Globalisierung von Unterschiedlichkeiten. Wobei die sexuelle Diversität nur ein Aspekt von vielen ist, vielleicht nicht der interessanteste. Es ist auch eine Türe, um Andersfühlen irgendeine möglichgewordene Form und neuen Raum zu geben, es zu leben. Um nicht mitmachen zu müssen, was Eltern und Großeltern kleinbürgerlich konventionell vorgelebt haben – neue Vorbilder und neue Lebensformen, auch über eine Ehe und den dazugehörenden Krisen und Schwierigkeiten hinausgedacht. Die kleinbürgerliche Familie oder eine Ehe ist für mich keineswegs „gestrig“, aber auch nicht das Nonplusultra – für mich waren und sind langjährige enge Freundschaften auch wichtig. Eine Ethische- Nicht-Monogamie ist ein Beispiel für neue Bezeichnungen, für nicht neues Verhalten – von vorherigen Generationen gab es ähnlich neue Erfahrungsräume.
Mehr Innovation statt Konvention : das hatte ich mir als Motto nach der Reha gedacht, aber weiss noch nicht, wo der Schatz zu finden ist. Lt. Ikigai im Wald. Vielleicht mit ebenso Gebrochenen. Gebrochen ist nicht zerbrochen! ;)
innerbildlich 