Die hohen, selbsternannten Wächter des (Un)Sagbaren

Was mit einem Wort passiert ist ein Eigenleben, sobald es wie ein Lufthauch das Innere einer Entität verlässt. An welchem ein Beobachter so vieles erfahren und lernen kann .. über den „Sender“, wie auch Situation, Zeit und Ort, und „Empfänger“. Über geistige Moden. Über Geistesgifte und Hypermoral, Anmaßung. 

Erstmal ist es einfach, die Lippen formen ein Wort, ein Luftstrom mit Geräusch, sucht einen Weg ins Äußere. Eine Grenze vom Inneren ins Äußere wird überschritten. Warum wurde es entsendet… woher kam es, aus der Brust oder aus dem tieferen Rücken? Aus dem Bauch? Es ging über bzw. mit dem Hirn, in einer Wechselwirkung und in einer Wechselwirkung mit bestimmten Umgebenden, Erwartungen, Situationen. 

Das, was dem einen „Bienengesumm in meinen Ohren“ ist – (Redewendung aus „Sinue, der Ägypter“) – beneidenswerter Gleichmut? – ist für einen anderen sogleich ein Anlass, aufzuschrecken – mehr noch: die Burgtore zu schließen und Falltüren hochzuziehen, die Gewehre auf Anschlag zu bringen, in den Alarmmodus zu gehen und den sogenannten HASS-Schutz gegen alle dunklen Mächte und Dämonen der Welt. Sofort. Mit verzerrten Mienen, angespannten Körpern jetzt aber mal gegen das Böse verteidigen, welches schon in dem Kleinsten gewittert, vermieden werden muss. Von Anfang an. Für das große Ganze. 

So fühlt sich der „starke“ Mann und die edle Frau… oder ungegendert, der bessere Mensch, ganz besonders beauftragt und beseelt, denn es geht nicht um die eigene kleine innere Ordnung, geistig-seelische Gesundheit, hier und mit meinen Nächsten vor Ort oder auf der Arbeit, Familie, Nachbarschaft oder in „meinem“ Land – Heimat (!?) – ein Wort, daß gleich  alle aufschrecken läßt – Verrrat! – oder den eigenen kleinen „Vorgarten“ – nein, es geht immer um andere, um „alles“ da draußen. Irgendwo. Überall. 

Gruß an alle Reptiloiden der Welt – oder waren das wieder andere, lt letzter V-Theorie heimlich herrschende Echsenmenschen – hysterisierte Leute, die mir wahrlich Angst machen – welchen ich aber vertrauen _muss_? Wie ignorant manche kleineren EntscheidungsträgerInnen sind, welche nichtmal das Wort differenzieren mögen aus dem Inneren eines Kindes, welches vielleicht etwas ganz anderes sagen möchte, ein Problem hat oder ein Gefühl, eine berechtigte Sorge – wir beobachten also interessiert, wie die eingeübten, gelernten Mechanismen „schnappen“, wiederholt werden, Gesellschaften formen, über Jahre wird so weitergehen. 

Ich verstehe inzwischen die Großeltern und wie sie sich angepasst haben und schweigen lernten. Die aufgeheizte Meute brachte schon Christus ans Kreutz. Leute ohne Langzeitgedächtnis und Weisheit, ohne echte Liebe und innerer Ruhe schalten und walten wie aufgebrachte Echsen im Porzellanladen. 

Äußeres Chaos – ein Beispiel : Haiti – zeigt doch ganz offensichtlich, wie wichtig eine ebenso _innere_ rechtsstaatliche Ordnung, ein Rahmen, ist, was das Verhalten in der Bevölkerung, der Einzelnen, der Communities, der Politiker, der Reicheren, bedeutet, zB. Lernen von/und Hilfe bei Umweltkatastrophen, gegen Korruption, Armut und Kriminalität handeln im eigenen Mikro aber auch Makrokosmos.. aber es ist einfach ein failed State und Beispiel für geistige Verwahrlosung. Gleichgültigkeit. (Ergänzung: Interessanter Artikel dazu, wie von innen Ordnung vernichtet wird: https://jacobin.de/artikel/haiti-entwicklungshilfe-gewalt.) Entwicklungshilfe, die nicht hilft.

Eine innere Ordnung vermittelt Sicherheit und Ruhe, das Denken ist weniger scharf, konzentrierter, weitsichtiger. Auf der kleinen persönlichen Ebene ist es also wichtig, nicht hysterisch zu werden oder gegen die Falschen (Kinder, Alte,. Kranke,…) zu agitieren. Echter Schutz ist etwas ganz anderes, als Hysterisierung. 

Eine gesunde Ordnung entsteht nicht durch Redeverbote und selbsternannte Wächter, die keine echte innere Ordnung ermöglichen, sondern durch innere Ruhe – Achtsamkeit – welche schon an Schulen gelehrt werden könnte. Körpergefühl, sich selbst beruhigen lernen, seine Gefühle benennen lernen. Miteinander reden ohne Aufgehetztheit. Für Kleine und Große..

(Am Beispiel Schulbetrieb: marode Gebäude, Lehrermangel, Zeitmangel, überbordende Konflikte,… wie wäre es mit einer Ruhestunde, einer Klangschalenstunde für eine gute Balance..?

Aber heute wiegt ein Tabuwort schrecklicher als seit Jahren verstopfte Toiletten oder Tropfen vom Dach in der Kinderumkleide, nicht gesicherter Unterricht und Lernstoff…)

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