… bewusstes und unbewusstes Gegenwärtigsein…

Ein paar unsortierte Gedanken zur Demenz. Damals las ich ein empfehlenswertes Buch: „Demenz – wenn sich die Seele zurückzieht“

„Die Altersdemenz ist eines der drängendsten Probleme unserer immer älter werdenden Gesellschaft. Hans Stolp widmet sich dem Umgang mit diesem Krankheitsbild aus einer spirituellen Sicht, in der die Ganzheit von Körper, Seele und Geist beachtet wird. Auch wenn sich die Geistseele zwischenzeitlich aus ihrer körperlichen Hülle entfernt hat, bleibt das Individuum bis zum letzten Atemzug anwesend. Das seelische Wesen erlebt bewusst alles mit, was sich um seine irdische Hülle herum abspielt. Dieser Erkenntnis kommt für den Umgang mit der Demenz eine ganz entscheidende Rolle zu.“

https://aktiondemenz.ch/2021/03/03/buch-demenz-3/

Für mich ist es unbedingt ein spirituelles Thema. Das Sich-Vergessen (wollen) in unserer so rationalen, kopflastigen Welt bringt seltsame Blüten hervor. Auch das Sich-Wegmachen und Ex-tase (echsenhaftes? 🦎Aussersichgeraten;) zelebrieren, als einen Moment der Freiheit von erdrückenden Verpflichtungen und negativem Stress, sinnbefreitem Aktionismus ist wohl verständlich … (?)

Der Unterschied zwischen einem für eine umrissene Zeit bewusst gesuchten, ich-vergessenen, zeitlosen Geisteszustand, wildes Wahrnehmen;) – ähnlich einer „geistlosen“, demenziellen oder psychischen Erkrankung, und einem bewussten In-dem-Moment-Sein, ist nach meiner Auffassung die sinnhafte Verbindung zum eignen Kern, ein gesundes Urvertrauen, eine selbstverständlich gefühlte Identität und Selbstorganisations- / Rückbesinnungsfähigkeit. Ich konnte über Jahre beobachten, wie ein schleichender Sinnverlust und andere, schwächende externe und innere Faktoren, einen Menschen (eine Persona) langsam zum Verschwinden bringen. Sei es durch Drogen oder Alkoholsucht oder „Demenz“ (als ein Oberbegriff für psychisch-seelische oder organische Geistesveränderungen): Der Rückzug in das Innere gleichzeitig wie eine Art Rettung vor Schmerz, Unfähigkeit und verdrängten Erinnerungen, eine Selbstaufgabe – vielleicht Flucht, in sogar etwas Schützendes, wie ein Schneckenhaus.

Träume oder Rauschzustände können bewusstseinserweiternd oder auch verschlingend und Ohnmacht erzeugend sein, die Kontrolle bleibt wohl eher bei der Person, deren innerer „Aufpasser“ / „Erwachsener“ weiss, was gerade passiert und eine gewisse Kontrolle behält. Ohne eine Distanz zum Erleben und ohne die „erwachsenere“ Instanz im Inneren, die wie ein Zeuge sein mag, gibt es dem wenig entgegenzusetzen. Der neue Trend zu psychedelischen Drogen, LSD und ähnlichen Bewusstseinserweiterungen um Trauma aufzulösen, knackt möglicherweise krankmachende Strukturen und Muster, aber bei Kontrollverlust und ohne gute Begleitung könnte das kräftig nach hinten los gehen ;)…?

Für mich ist ein Wurzelbewusstsein (woher komme ich, auf welchen Schultern stehe ich, was kommt von aussen, von innen… ) eine wichtige Prävention auch gegen demenzielle Erkrankungen. Nicht nur biochemische, neuronale oder genetische, epigenetische oder gesellschaftliche Faktoren, sondern auch seelische und psychische Faktoren spielen für mich eine große Rolle… danke für das Buch .. 🙏🏼

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